Geschichte von Tarent

Die Geschichte von Tarent (lateinisch Tarentum, italienisch Taranto) beginnt historisch fassbar im späten 8. Jahrhundert v. Chr. mit der Gründung der spartanischen Apoikie Taras (altgriechisch Τάρας). Doch bereits in der Jungsteinzeit wurde der Ort des späteren Tarent erstmals besiedelt. Im Laufe der mittleren Bronzezeit entwickelte sich eine über Jahrhunderte dauerhaft genutzte Siedlung zu einem der bedeutendsten Handelszentren des zentralen Mittelmeerraums, das unter anderem in dauerhaftem Kontakt zum mykenischen Griechenland stand. Auch aus den Jahrhunderten der frühen Eisenzeit gibt es Funde, die von der Besiedlung des späteren Tarents im 10. bis 8. Jahrhundert v. Chr. zeugen.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde Tarent die mächtigste Stadt Großgriechenlands und nahm auf Seiten Spartas auch am Peloponnesischen Krieg teil. Ab der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. geriet es zunächst unter Druck italischer Völker, ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. vor allem Roms, das die Stadt 272 v. Chr. eroberte und 123 v. Chr. unter Gaius Sempronius Gracchus zur römischen Kolonie colonia Neptunia machte. Während der römischen Kaiserzeit war Tarent eine blühende und für ihren Reichtum berühmte Stadt.

Ab dem 5. Jahrhundert geriet die Stadt unter wechselnde Herrschaft, wurde 927 von den Sarazenen zerstört und erst vierzig Jahre später wieder aufgebaut. Im Jahr 1080 gründete der Normanne Robert Guiskard das Fürstentum Tarent, das 1465 dem Königreich Neapel angeschlossen wurde und dessen Geschichte teilte. 1861 wurde Tarent Teil des Königreichs Italien. Während der Weltkriege des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Marinestützpunkt, besetzten die Alliierten Tarent in der Operation Slapstick am 9. September 1943. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich Tarent zu einem bedeutenden Industrie- und Handelszentrum.


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